Einmal im Leben schneller als der Europameister über 10.000 m...

Nach dem Schwebebahnlauf nahmen wir auch gemeinsam am Wuppertaler Volkslauf Anfang September 2023 teil.

Die Rahmenbedingungen waren ähnlich. Wie auch im Juni zeigte das Thermometer eine relativ hohe Temperatur. Erschwerend kam noch hinzu, dass der Start nicht direkt am Morgen erfolgte, sondern wir in der Mittagshitze um 14.40 Uhr starteten. Aber natürlich ließen wir uns dadurch nicht unterkriegen!

Am frühen Nachmittag machten wir uns mit der Schwebebahn auf den Weg zum Bayer Sportpark. Dort angekommen waren die Kinder- und Schülerläufe bereits in vollem Gange und wir holten unsere Startunterlagen ab. Hier gab es keinerlei Wartezeit und wir kamen direkt dran.

Anschließend suchten wir nochmal die Toilette auf und gingen die 1 km lange Runde im Vorfeld zum "Warmlaufen" ab. An dieser Stelle ist anzumerken, dass es sich um einen Rundkurs von einem Kilometer rund um die Sportanlagen handelt. Am Anfang ist der Weg noch asphaltiert und breit, aber nach einigen Kurven verwandelt sich dieser in einen schmalen Trampelpfad entlang eines Fußballfeldes. Hier ist auch eine kleine Steigung zu überwinden. Der Weg bleibt anschließend ein Singletrail, bis man auf die Weitsprunganlage stößt, die man einmal hin und nach einer 180° Wende wieder zurück läuft. Schließlich geht es ein paar Stufen nach oben und durch kurviges Gelände zurück Richtung Start / Zielbereich. Diese Runde musste für den 5 km Lauf folglich 5 Mal absolviert werden.

Ich persönlich finde Rundenlaufen nicht so schlimm, denn dann weiß man, was einen in der nächsten Runde erwartet, aber es kann natürlich auch monoton werden und sich der Lauf wie Kaugummi ziehen. Was ich auf jeden Fall sagen möchte: Die Strecke ist schön, enthält jedoch gerade aufgrund der Single-Trails bei vielen Läuferinnen und Läufern und mit den vielen Kurven und Wendungen einige Herausforderungen.

Somit ist es auch verständlich, dass der 5 km - Lauf auf zwei Felder aufgeteilt wurde. Der erste Lauf startete um 14.40 Uhr. Hier konnten sich alle Läferinnen und Läufer mit einer voraussichtlichen Zielzeit von unter 30 Minuten aufstellen. Der zweite Lauf startete nach dem Zieleinlauf des letzten Läufers aus dem ersten Lauf und war für die Läuferinnen und Läufer mit einer Zielzeit von über 30 Minuten vorgesehen.

Trotz dieser Einteilung war es am Start meiner Meinung nach relativ voll und eng. Der Profi, den ich dann an der Startlinie doch noch gesehen habe (ich dachte schon er kündigt sich an und kommt dann doch nicht, weil ich ihn bis dahin auf dem Veranstaltungsgelände nicht gesehen habe), namentlich Jan Fitschen, preschte in einem ziemlich schnellen Tempo vor. Ich stellte mich am Start nicht direkt in der ersten Reihe auf und musste mich erst einmal durch langsamere LäuferInnen hindurchschlängeln, hatte Jan Fitschen aber stets im Blick. Gegen Ende der ersten Runde etablierte sich eine 4er Gruppe bestehend aus den ersten drei Männern und mir. Wir liefen erst einmal zusammen, was vor allem auch bei Überholvorgängen vorteilhaft war, denn dann musste nur der Vordermann für Platz sorgen und alle anderen drei konnten "hinterherhuschen".

Irgendwann setzte sich der erste Läufer vorne ab und der vierte ließ sich ein wenig nach hinten fallen. Jan Fitschen und ich sind noch ein wenig zusammen gelaufen und schließlich gelang es mir mich auf den letzten zwei Runden ein paar Meter von ihm abzusetzen. Diesen Vorsprung konnte er auch nicht mehr aufholen und so kam ich als zweite insgesamt und erste Frau vor Jan Fitschen (dritter insgesamt, zweiter Mann) ins Ziel und war völlig überwältigt. Im Ziel quatschte ich noch ein wenig mit Jan Fitschen und schon kurze Zeit später lief der David ebenfalls über die Ziellinie.

Leider gab es im Zielbereich viel zu wenige bis gar keine Getränke, aber wir hatten uns zum Glück genügend mitgenommen. Relativ zügig, noch während des zweiten 5 km - Laufes fand bereits die Siegerehrung statt und ich freute mich sehr die Urkunde von Jan Fitschen persönlich überreicht zu bekommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch mein zweiter Lauf in Wuppertal ein voller Erfolg war. Es handelt sich um eine schöne Veranstaltung, an der viele SchülerInnen der umliegenden Schulen teilnahmen. In Wuppertal würde man sicherlich eine bestzeitengeeignetere Strecke finden, aber es geht beim Laufen ja auch nicht immer um das Jagen von Zeiten, sondern den Spaß an der gemeinsamen Bewegung. Ich hoffe, dass genau das mit diesem Event vor allem den jungen Teilnehmenden vermittelt werden konnte.

Das durfte natürlich nicht fehlen: ein Selfie der schnellsten Läufer mit Jan Fitschen (links).

Wer Lust hat, im nächsten Jahr dabei zu sein, der Termin fürs nächste Jahr wurde bereits veröffentlicht. Der 57. Wuppertaler Volkslauf findet am 07.09.2024 statt.