An einem sonnigen Tag entschieden wir uns, eine Paddeltour mit dem Packraft auf der Wupper zwischen Wuppertal-Vohwinkel und der Müngstener Brücke zu unternehmen.


Bootfahren auf der unteren Wupper

Grundsätzlich eignet sich die Wupper hervoragend um Paddeltouren zu unternehmen. Es können auch Kanus ausgeliehen werden. Auch für Gruppenausflüge und Schulklassen ist Paddeln auf der Wupper eine beliebte Aktivität.

Allerdings gibt es einige Aspekte die beachtet werden müssen:

Der Pegelstand

Der Pegelstand der Wupper muss ausreichend sein. Der Abschnitt, welchen wir befahren haben, ist ofiziell Pegelunabhängig befahrbar. Dennoch würde man mit einem Kanu Probleme bekommen.
Für die Strecke hinter Müngsten sind klare Pegelgrenzen angegeben - auch aus Gründen des Naturschutzes.
Der aktuelle Pegelstand und die Grenzwerte lassen sich hier einsehen.
Bei unserer Fahrt von Burgholz nach Müngsten hatten wir einen Pegelstand von 38cm.

Naturschutz

Für die Befahrung der Wupper ab Müngsten wird ein Qualifizierungskurs benötigt, da es sich in diesem Gebiet um ein FFH-Schutzgebiet handelt. (Flora-Fauna-Habitat). Bei unbedarfter Befahrung können wichtige Laichzonen beschädigt und Vögel gestört werden.
Der Kurs wird von der Biologischen Station Mittlere Wupper angeboten und dauert einen Tag. Währenddessen werden sowohl Details zum Verlauf der Wupper, Naturschutzbedingungen, Pflanzen-und Tierarten und Technik beim Kanufahren besprochen. Gebucht werden kann der Kurs hier.

Anreise

Zuerst sind wir mit der Wuppertaler Schwebebahn bis zur Haltestelle "Sonnborner Straße" gefahren.
Von dort sind es ca. 3.5km Fußweg bis zum Startpunkt bei Burgholz. Theoretisch ist auch ein früherer Einstieg möglich, allerdings muss dann relativ früh schon wieder ein Wehr umtragen werden.
Durch den Einstieg beim Wanderparkplatz Burgholz ist bei gutem Wasserstand eine Fahrt ohne Umtragen möglich.

Die Route von Sonnborn bis zum Startpunkt findest du hier.

Fahrt

Am Tag unserer Tour hatten wir die ganze Wupper für uns, da ein Befahren mit Kanus aufgrund des Tiefgangs ausgeschlossen war.
Nach wenigen Minuten war das Packraft einsatzbereit und wir sind in See gestochen.
Aufgrund der geringen Fließgeschwindigkeit der Wupper ist die Fahrt sehr entspannt und man braucht nur hin und wieder die Paddel um die Richtung zu korrigieren oder Steine zu umfahren.
Immer wieder durchfuhren wir kleine Stromschnellen, in denen wir aufgrund des niedrigen Wasserstandes vereinzelt aufgesetzt sind. Aufblasbare Sitze im Packraft verhindern, dass man sich dabei weh tut.
Insgesamt ist die Atomosphäre auf der Wupper extrem entspannend und man hatte das Gefühl weit ab jeglicher Zivilsation zu sein. Nicht umsonst wird die Wupper auch der "Amazonas des Bergischen Landes" genannt.
Immer wieder bieten sich Kiesbänke am Ufer für eine Pause an.
Zwei mal müssen wir das Boot verlassen um kurze, sehr flache Stellen zu umtragen.
Nach circa zwei Stunden legten wir in der letzten Kurve vor der Müngstener Brücke am Ausstiegspunkt für Kanus an. Etwa fünf Minuten später begann ein heftiger Regenguss mit Donner und wir waren froh nicht mehr auf dem offenen Wasser zu sein.
Nachdem das Packraft wieder verstaut war sind wir durch den Münstener Brückenpark zum Bahnhof "Solingen Schaberg" gelaufen.

Aktivität bei Strava

Fazit

Die Fahrt war sehr entspannt und ist auch für Anfänger ohne viel Paddelerfahrung gut machbar. Dennoch ist es immer ratsam Schwimmwesten zu tragen, da es durchaus einige Stromschnellen gibt.
Durch die kurze Dauer und die gute Erreichbarkeit von Wuppertal aus ist eine Paddeltour über die Wupper immer einen Ausflug wert.

Ausrüstung

Gefahren sind wir mit dem Anfibio Sigma TX. Dieses minimalistische, robuste Boot für zwei Personen wiegt nur 2kg und lässt sich somit problemlos transportieren.